25.2 Es ist 9.48 Uhr und ich sitze am Plaza Boliviar, höre dröhnend lautes Pfeifen, ausgelöst durch in Trillerpfeifen pustend- demonstrierende Menschen, atme frische Schuhcreme, welche gerade hoch motiviert von einem Herrn Schuhputzmann auf ein Paar schwarze Schuhe hartnäckig aufgebürstet wird und beobachte das gemütliche Treiben der Menschen, welche sich durch tausenden von Tauben fleißig und nahezu vorsichtig den Weg bahnen. Es sind sehr angenehme 18 Grad und auch Frau Sonne blinzelt ab und an durch die eilig vorbei ziehenden Wolken. ..
Gestern bin ich nach einem 12 stündigem Flug in Bogota gegen 20 Uhr Ortszeit gelandet. Dann brachte mich ein vergnügter Taximann zu meinem Hotel und ich versuchte nun krampfhaft und mindestens 25 min dem einzigen Servicemitarbeiter des Hotels mit meinem Vorschulspanisch klar zu machen, dass mein Name als eine real existierende Person, welche für 2 Nächte eine gültige Reservation haben müsste, doch irgendwo registriert und zu finden sein müsste. Gegen 3.36uhr deutscher Zeit befand ich mich dann endlich in meinem Hotelzimmernest.
Die Frühstückszeiten des Hotels( 7.00 – 9.00uhr) umfassen einen Zeitrahmen, welcher für Langschläfer nun wirklich keine göttliche Zeit bedeutet und so befand ich mich gezwungenermaßen pünktlich um 8.00 Uhr am Frühstückstisch. Aber dafür, hoffte ich jetzt auf ein hervorragendes Frühstück. Als ich dann mein Frühstück bekam, guckte ich bestimmt blöder als ne alte Schildkröte aus ihrem Panzer. Ich bekam zum Plastebesteck, 4 kleine Baguette -Weißbrote plus ein Stück Magarine, dazu eine halbvolle Tasse lauwarmen schwarzen Tee ohne Milch und Zucker. Ein Glück gab es dann wenigstens noch ein kleinen Plastebecher mit frisch gepresstem Mangosaft. Großartig, nun sollte ich doch gestärkt in die Welt Kolumbiens eintauchen dürfen. Als ich die ersten Schritte aus dem Hotel vollstreckte, blieb ich in einer der kleinen Gasse kurz stehen und freute mich. Ich finde es wieder wirklich unglaublich, wie schnell man doch in einer völlig anderen Welt sein kann. Ohne dafür tagelang durch die Ozeane zu schippern, steigt man einfach ins Fluchtzeuch, kommt im Dunkel des selben Tages an, sieht nur ein paar Lichter der Nacht im Taxi an einem vorbei ziehen, steigt ab ins Hotel und am nächsten Tag steht man mittendrin im hellen Leben. Einfach geil. Und Alles ist wieder komplett anders, als in Indien. Ein Glück, kein Chaos mehr. Keine permanent hupenden Autos, keine Menschen, die einen mit ihren Blicken schon fast zu verspeisen scheinen, niemand der einem hinterher läuft, anpöpelt und betatscht. Alles scheint viel friedlicher.
Bogota liegt 2640 Meter über dem Meeresspiegel in der Hochebene der Anden und trotzdem konnte ich im Tshirt rumhüpfen.
Beim Beobachten der Menschen, fiel mir neben der nicht gerade großen Körpergröße auf, dass die Frauen sehr oft großen Wert auf völlig rot geschminkte Lippen legen. Das Tragen von Zahnspangen scheint aber bei beiden Geschlechtern der Trend- Sport Numero Uno zu sein.
Beim Essen, nehmen sich die Kolumbianer viel weniger Zeit, als dies z.b. die Chinesen so wunderbar entspannend zelebriert haben.
Morgen erwartet mich eine 10 stündige Busfahrt durch die Anden, in die einst so bedeutende Kokain- Hochburg unter der Herrschaft von Pablo Escobar.
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