Indien 1

18.10 Mich trifft die totale Reizüberflutung.

Als hätte mir jemand, mit einem 10 kg Vorschlaghammer, voll eins übergebraten.

Ich weiß gerade echt nicht, wie ich New Delhi beschreiben soll. Für ein paar Minuten war ich sogar gedanklich, sprachlos.

Das ist bis jetzt die krasseste Stadt überhaupt. Noch nie zuvor, in keinem anderen Land, hab ich mich so sehr fremd und zugleich unwohl gefühlt. Das ist, dass mit Abstand größte Chaos, welches ich je zuvor gesehen habe.

Dieser Gegensatz zu Hongkong ist unbeschreiblich gigantisch.

Denn dort lief alles strikt nach Vorschrift, mit höchster Disziplin und Ordnung ab. In New Delhi herrscht dagegen, dass größte grau – bunte Durcheinander.

Es ist noch viel ärmer, als ich es mir je vorzustellen wagte. ..

In diesem Moment denke ich auch an unser Wohlstands – Deutschland.

Oh man, all die jammernden Menschen zu hause, sie müssten dieses leben hier, mal gesehen haben. Ich denke, wenn die Leute mit dem Bewusstsein und der Erfahrung zurück nach Deutschland kämen, würden wir mit Sicherheit weniger nörgelnde Menschen haben. …

Gestern Nacht, bin ich gegen 2 Uhr, indischer Zeit, in New Delhi angekommen. Die Uhrzeiger, meiner billigen Uhr, standen noch auf 4.30 Uhr.

Ich hatte riesen Glück, das am Arrival Ausgang, ein kleiner schüchterner Mann stand, welcher meinen Namen auf einem großen Schild präsentierte. In Hongkong war ich ja wieder in der Lage, emails zu schreiben und so schrieb ich, auf gut Glück, dem Hotel, welches ich gebucht hatte, ob sie mich vom Flughafen abholen könnten. Als ich in jenem Taxi saß, begrüßte mich auch New Delhi mit nächtlich, düsteren Wolken aus stinkenden Abgasen. Wir fuhren ungefähr 45 min, unteranderem, in einen Stau hinein und zum Glück auch irgendwann wieder heraus, zum Hotel.

Welch ein verrückter Verkehr, ohrenquälendes Gehube, abertausende von wilden Hunden, Menschen – die an jeder nur denkbar dreckigen Ecke,  neben den Straßen liegen. Angekettete Kühe zwischen parkenden Autos, mit der Spitzhacke arbeitende Menschen und das um diese Zeit.

Im Hotel angekommen, wurde mir mein Zimmer präsentiert und ich dachte laut: “ Dagegen waren die beiden Katzenlöcher, in welchem ich, in China gehaust hatte, die reinsten 5 Sterne Hotel’s“. Aber ich wollte nur noch ins Nest und wusste schon jetzt, dass ich die dummerweise gebuchten 3 Nächte, hier niemals verbringen werde.

Es war gegen 3 Uhr als ich das Licht ausknippste.

Nach 4 unruhig „schlafenden“ Stunden, weckte mich der furchtbare Geruch im Zimmer und ich entschied mich sofort aufzubrechen. Ohne, die mir bestimmt, wohltuende Dusche, ging ich zur Rezeption und fragte: “ Laut meiner Buchung im Internet, steht mir ein mindestens doppelt so großes Zimmer zu und auch die Bilder im Internet,  sind doch die reinste Verarschung“. Wieder standen – wie schon beim merkwürdigen Prozess des Eincheckens – sage und schreibe – 4 Mann um mich herum und beobachteten, wie ich mich wohl im Streit, mit deren Boss schlagen würde. Ich knallte ihm, die für die eine Nacht zu bezahlende Kohle auf den Tresen, verschwand ohne „Good bye“ zu sagen und ohne einem Bissen zwischen den Kiemen, im überwältigend, überflutendem Strom, Tausender von Menschen.

Dieses mal fühlte ich mich, als sei ich es wirklich, der Fred vom Jupiter. So was habe ich noch nie erlebt. Permanentes Zugequatsche, aus allen Himmelsrichtungen.

Auf Schritt und Tritt, werde ich verfolgt. Es ist wirklich grausam.

So flüchtete ich mich, schweißtriefend, bei 27 Grad, in 5 verschiedene Hotels, bis ich dann im sechsten, keine Lust mehr auf das Suchen hatte und mich für jenes entschied. Wiedermal,  habe ich kein Fenster, fühle mich wie ein Tiger im Käfig und zahle auch noch das Doppelte. Aber das ist es mir mehr als Wert.

Puuuh, erstmal durchatmen. Wo bin ich hier bloß gelandet.

In diesem Moment, lobte ich mich, einfach mal selbst. Ich war fast überrascht, mit welcher Ruhe und Gelassenheit, ich mich, diesem Chaos gestellt hatte. Ich freute mich,  auf meine Dusche und danach ging ich gleich in das erste Restaurant und frühstückte herzhaft indisch. Danach, schmiss ich mich wieder ins Getümmel und dem chaotischen Treiben, zwischen den quasselnden Menschen, in den Gassen entlang und konnte, nicht eine Sekunde lang, alleine laufen. So ein nerviges Angequarke, dass ist einfach zu viel für mich. Und so flüchtete ich mich in ein Tuktuk und ließ mich zum „Indian Gate“ chauffieren.

Nun sitze ich im Schatten eines Baumes, unweit des Parlaments und habe gerade, von den netten Polizisten, die hier den Baum bewachen müssen, einen zuckersüßen Tee angeboten bekommen.

Er schmeckt nach 5 Kilo Zucker. Aber es war lieb gemeint und so trank ich ihn aus.

Freier Platz, kein dichtes Bedrängen der Menschen

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Hotelsuche

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Umgebauter Rasenmäher

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Bilder können auch lügen,  denn was dort für ein Lärm war...

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Das kühle Feierabend Bier habe ich mir verdient, dabei beobachte ich die Kuh

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