Indien 4

Nach 2 Tagen und insgesamt bestimmt 4  Stunden Arbeit, sind sie da.. die neuen Fotos

21.10  35 Grad im Schatten.

Ich brauche Wasser. So lass ich mich, nicht nur deshalb, von einem Tuktukfahrer, zur Mall chauffieren, wo es neben dem Supermarkt, auch einen sicheren Geldautomaten gibt. Ich bevorzuge, grundsätzlich solche Orte, zum Geld abheben. In jedem Fall besser, als an der chaotischen Straßenecke.

Ausserdem, brauche ich neue Flippers und so stehe ich vor dem Schuhregal und gucke.  Aber selbst in diesem Moment, habe ich nicht meine Ruhe und werde von Jugendlichen bedrängt. Auch hier soll ich unbedingt mit ihnen Fotos machen.

Oh man, was ist hier bloß los?

Ich fühle mich wieder völlig belästigt. Ich kann nicht mal in Ruhe einkaufen gehen. Furchtbar.

Ich muss vielleicht wirklich, an jene Orte reisen, wo ich nicht der einzige Ausländer bin.

In der Hoffnung, dass ich dort, einer unter vielen bin und deshalb nicht mehr belästigt werde.

Seit meiner Ankunft in Indien, fällt mir zudem auf, dass in allen Hotels, welche ich bislang betreten habe, ausschließlich nur Männer arbeiten. Auch sehe ich ständig Männer, die Hand in Hand, unterwegs sind.

Generell sehe ich, sehr wenige Frauen.

Die ersten Ausnahmen, sah ich heute im Supermarkt. Dort kam eine Dame, an meine Seite gesprungen, welche mich in Sachen, Shampoo und der gleichen, beraten hatte.

Viele viele bunte... Farben. .

Viele viele bunte… Farben. .

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Töpfereien

Töpfereien

Kinder

Kinder

Mittendrin, statt nur dabei, ist auch Frau Kuh

Mittendrin, statt nur dabei, ist auch Frau Kuh

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22.10 Ich sitze am Busterminal in Jaipur und warte auf meinen Bus, der mich nach Ajmer bringen soll.

Ach ja.. wie entspannt das doch scheint

Ach ja.. wie entspannt das doch scheint

Jener Stadt, in welcher ich, in einen anderen Bus umsteigen muss, um nach Pushkar zu kommen. Ja, warum denn Pushkar?

Als ich am zweiten Tag, in Delhi, in das zweite Hotel einzog, ging ich dort in deren hauseigenes „Reisebüro “ und wollte mich ein bisschen schlau machen. Dort saß, eine Französin und kaufte gerade ihr Zugticket nach Ajmer, bei Pushkar. So fragte ich sie, wo das liegt und ob es vielleicht sogar, eine kleinere, nicht so voll, mit Menschen bepackte Stadt wäre. Dies bejahte sie fröhlich und meinte, dass sie nun schon zum zweiten Mal dort hin fährt, da es dort so schön ist. Ok, dachte ich, danke für die Info. „Vielleicht werde ich dort auch noch landen“.

Nun war die Zeit gekommen, um herauszufinden, ob sie recht hatte und hoffe jetzt natürlich, dass das alles zutreffen wird. Ich brauche Luft zum Atmen.

Wie ich hier so herumhocke, beobachte ich das hektisch, chaotisch, bunte Treiben und mir fällt auf, dass ich wieder, der einzig Reisende bin. Das wundert mich natürlich sehr, da ich eigentlich davon ausging, dass Indien, ein beliebtes Reiseziel ist. Wahrscheinlich,  tummeln sich die Touris, wirklich alle in Goa herum.

Ich habe Hunger auf Schokolade.

So gehe ich, an einen kleinen Imbissstand und kaufe mir, für umgerechnet ca 30 Cent ein Snickers.

Natürlich ist alles in Indien sehr günstig. So auch die Busfahrt, welche mich für ca. 140km, ungefähr 3.20 Euro kostet. Von daher, gönn ich mir auch, dass Übernachten in etwas teureren Hotels.

Auch hier am Busterminal, fällt mir auf, dass die Menschen permanent am spucken sind. Sie zelebrieren dieses Verhalten, zwar weitaus weniger lautstark, wie die Chinesen, aber dafür scheint deren Lieblingsbeschäftigung, dass Bohren, in ihren Nasenlöchern zu sein. Jetzt geht’s in den Bus. Die Fahrtzeit, soll um die 2,5 h liegen.

Ein Glück, sind die Bilder, die am Busfenster an mir vorbeiziehen, nicht mehr so schlimm, wie noch bei meiner ersten Zugfahrt von New Delhi nach Agra. Die Landschaft, schaut recht langweilig aus und die Sicht ist auch nicht die beste. Ausserdem, sieht es leider sehr stark nach Smog aus.

Als ich in Ajmer am Busterminal ankam, musste ich erstmal, meinen nächsten Bus suchen. Nach 10 minütiger Suche, bei um die 35 Grad, stieg ich in den 800 Jahre 🙂 alten Bus. Diesmal kosten mich die rund 20 km, um die 23 Cent. Jetzt wurde auch die Landschaft interessanter. Es ging in die „Berge“. Ach ja, wie romantisch das doch klingt.. Kamele, Hunde und Kühe laufen ziellos auf der Straße umher, am Straßenrand wühlen in den stinkenden, brennenden Plastikbergen – Schweine nach was Fressbaren und dazwischen sitzen Herden von grinsenden Affen, die ihnen dabei belustigt zusehen. …

Als ich den Platz, wo die Busse halten, erreichte, sprangen mir schon gleich, die ersten Tuktukfahrer, ins Kreuz und kämpfen darum, mich als Gast zu gewinnen. Diesmal schnappte ich mir gleich den erst Besten, da ich schnell ins Hotel wollte, in der Hoffnung, dass es dort was zu essen gibt. Er fuhr los und schon bald bog er ein, in kleine dreckige Gassen. „Hmm, ob es hier wirklich zum Hotel geht“? Es wäre total einfach, mich jetzt in irgendeine stille Ecke zu fahren, um mich dort in aller Seelenruhe auszurauben. So bin ich bei jeder Tuktuk Tour, auch immer sehr angespannt. Sehr schade, dass mich dieses Gefühl, seit dem ich in Indien bin, ständig begleitet.

Ohne Kratzer, erreichte ich das Hotel und stiefelte erstmal direkt, in deren „Restaurant“.

Puhh, kein Autolärm, keine aufdringlichen Menschen, rundherum Berge. Es sieht viel versprechend aus.

Danach wollte ich ein wenig die Umgebung erkunden. Zum Glück wurde ich nicht mehr angemacht, aber trotzdem ständig belästigt. Ich sollte doch Blumen, für völlig übertriebene Preise kaufen, um diese dann, in den nahe liegenden See zu schmeißen. Zum Glück, gab mir noch beim Verlassen des Hotels, der junge Inder, den Tipp, diesen Leuten mit den Blumen, keineswegs Geld zu geben, da man dabei schlimm abgezockt werden würde.

So verneinte ich ununterbrochen und bekam dafür böse Antworten, wie, dass ich doch ihr Land nicht respektieren würde …..

Kopfschüttelnd, lief ich einfach weiter und wiedereinmal, fühlte ich mich überhaupt nicht wohl. Hin und wieder, kamen mir Touris entgegen. Alles Hippies.

Ich grüßte freundlich, aber zurück bekam ich, nur dämliche Blicke.

Ok, ich bin kein Hippie, aber fällt es euch wirklich so schwer, einen Normalo wie mich, zu grüßen. Und genau, dass ist der Punkt. Die Erfahrung, habe nicht nur ich, schon des öfteren gemacht:

Gerade diejenigen, welche von Toleranz predigen, so wie die Hippies, dies immer lautstark tun, gerade jene, sind in meinen Augen, die Intolerantesten. Wahrscheinlich betrete ich hier, Unbefugterweise, als Normalo, deren Spirituale Welt. Ich gehöre hier nicht her.

Ich finde es hier, auch äußerst spirituell. Brennender Plastikmüll, überall Dreck und Gestank.

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Ganz ehrlich: “ Ihr Hippies habt’se doch nicht mehr alle“!!!!

Ich weiß auch nicht, was man an Armut, Elend, Leid, Chaos, Müll, Gestank und ständiger Belästigung, toll finden kann.

Er zeigte mir nicht sein Gesicht, deshalb ist es noch ok, denke ich, dass ich ihn fotografiert habe. ..

Er zeigte mir nicht sein Gesicht, deshalb ist es noch ok, denke ich, dass ich ihn fotografiert habe. ..

Brennende Müll Plätze.....

Brennende Müll Plätze…..

Fühlt ihr Schweine euch wirklich wohl..

Fühlt ihr Schweine euch wirklich wohl..

Mmmm lecker, zum Frühstück, gibt's erstmal, köstliches, frisches Plaste

Mmmm lecker, zum Frühstück, gibt’s erstmal, köstliches, frisches Plaste

Ich bin mir ziemlich sicher, dass von all meinen Beschreibungen, wahrscheinlich noch nicht einmal die Hälfte, in den Reiseführern zu finden ist. In diesen Büchern, wird ja immer alles, sonst wie toll, ausgeschmückt dargestellt, was für mich aber, in keinsterweise, auch nur annähernd, der Wahrheit entspricht. Im Moment, würde ich jeden, davon abraten, alleine durch Indien zu reisen.

Denn leider kann ich mich bisher nicht, ohne ein mulmiges Gefühl in der Magengegend zu haben, frei bewegen.

Aber genau das, weiß ich ja sonst, an meinen Reisen, so sehr zu schätzen. Sich frei bewegen zu können. Ich liebe es, gemütlich in kleinen Gassen entlang zu spazieren, dabei dem bunten Treiben der Menschen zu zusehen und mich dann völlig entspannt in ein Café zu setzen.

So wie in der Toskana. Nach wie vor, einer der schönsten Orte, auf diesem Planeten.

All das fehlt mir sehr.

Ich fühle mich hier nicht frei.

Natürlich, habe ich bis zum jetzigen Zeitpunkt, noch nicht viel von Indien gesehen, aber genau das, sind eben meine persönlichen, ersten Eindrücke und so muss ich ehrlich sagen, dass mir bisher noch fast nichts an Indien gefällt.

Ausser dem Essen.

Sorry Indien, für diese wenig erfreuliche Momentaufnahme!

Aber ich bin zuversichtlich, hoffe und denke, dass sich meine Meinung, noch ändern wird.

Idyllische Kleinstadtimpressionen

Idyllische Kleinstadtimpressionen

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Nüsse

Nüsse

Kamele

Kamele

Nicht nur die Kühe, dürfen vom leckeren Müll kosten

Nicht nur die Kühe, dürfen vom leckeren Müll kosten

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Tach

Tach

Spring Äffchen, spring...sagt die Kuh

Spring Äffchen, spring…sagt die Kuh

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